Es gibt typische Situationen, in denen sich Familien neu orientieren müssen. Die Geburt der Kinder, der Auszug der Kinder, Krankheit oder Tod eines Familienangehörigen, Arbeitslosigkeit oder berufliche Neuorientierung gehören ebenso dazu wie Trennung oder Scheidung. Diese Situationen bergen ein Potenzial für Entwicklung, aber auch für Krisen in sich. Wenn die Emotionen im Zentrum stehen und ein klarer Weg nicht sichtbar ist, kann mithilfe von Mediation ein gemeinsamer Lösungsweg gefunden werden.
In Patchworkfamilien treten besondere Schwierigkeiten auf, da Eltern und Kinder bunt zusammengewürfelt werden und besonders die Eltern unter einem besonderen Druck stehen, alles besser machen zu wollen als zuvor. Durch die ständig wechselnden Wohn- und Lebensrhythmen von Kindern und Eltern(teilen) in meist mehr als zwei Familien, meistern Kinder und Erwachsene immer wieder besondere Herausforderungen. Wenn diese zu komplex werden und zunehmend für Konflikte sorgen, kann eine Mediation die familiäre Situation entlasten. In der Mediation können die Wünsche und Bedürfnisse aller Familienmitglieder geklärt werden, sowohl die der Erwachsenen als auch die der Kinder. Kinder ab dem Schulalter können in den Mediationsprozess eingebunden werden. Insbesondere Jugendliche erhalten hier eine Möglichkeit, sich emanzipiert zu behaupten. Die Mediatoren begleiten diesen Prozess mit „Allparteilichkeit“ und achten darauf, dass die Bedürfnisse aller Beteiligter berücksichtigt werden. Gemeinsam werden Lösungsansätze entwickelt und anschließend im Alltag ausprobiert.